"Boden" ist mehr als nur Baugrund - was für Bauern, Gärtner und Naturfreunde selbstverständlich ist, das müssen sich viele urbane Zeitgenossen heute schon ganz konkret ins Bewusstsein rufen. Es irritiert dabei, dass der Begriff des "Bodens" bereits in der Umgangssprache mehrdeutig ist: Fussboden, Erdboden, Parkettboden usw. Auch Forschung, Wissenschaft und Politik sprechen vom "Boden" und meinen dabei ganz unterschiedliche Dinge: Boden als stabiler Baugrund, Boden als Investitionsgut, Boden als Handelsware, Boden als Filtersubstrat, Boden als fruchtbare Produktionsbasis. Die Liste der Begrifflichkeiten lässt sich beliebig erweitern. Manchmal ist die Fläche gemeint, dann wieder der Boden mit seinen Bestandteilen - oder Boden als Lebensraum.
Zonen regeln die "wirtschaftliche Ausbeutbarkeit" des Bodens - so lautet in knappster Form eine zentrale Definition in der Raumplanung. Diese nutzungsrechtlich geprägte Sicht verkennt, dass der Boden nicht nur ausbeutbar ist, sondern für das gesamte Ökosystem den wichtigsten Bioreaktor stellt: im Humus, seiner intensiv belebten, oft kaum einen halben Meter mächtigen Schicht, werden die Mineralien des Gesteinsuntergrundes aufbereitet, und Mikroorganismen zerlegen abgestorbene Biomasse von Flora, Fauna, aber auch von uns Menschen, wieder in ihre Grundbestandteile - und machen sie so erneut für die Vegetation verfügbar.
Ist die Erde in Pflanzenkübeln, Balkonkistli und Hochbeeten auch ein (Garten-)Boden? Wie unterscheidet sich der Gartenboden vom Steckbrief von der Erde in einem Balkonkistli? Woraus wird Pflanzerde fürs Gärtnern auf dem Balkon gemischt?
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